Schaut der Nachwuchs fern, können sich die Eltern dazusetzen und sehen, welche Inhalte ihre Sprösslinge konsumieren. Spielen die Kinder mit der X-Box, haben sie die Spiele oft von den Eltern selbst geschenkt bekommen. Sind Kinder jedoch mit ihren Smartphones beschäftigt, entziehen sie sich weitestgehend der Kontrolle ihrer Eltern. Dabei birgt genau das Smartphone viele Chancen, aber auch viele Risiken. Wie können Eltern ihren Kindern den richtigen Umgang mit dem Handy lehren?

Jedes zweite Kind in der Primarschule besitzt ein Smartphone und sogar den Fachbegriff “Nomophobia” gibt es schon. Dieser bezeichnet die Angst ohne das Mobiltelefon zu sein. Experten, wie der deutsche Hirnforscher Manfred Spitzer, warnen vor einer sogenannten Handy- oder Onlinesucht und sorgten so vor nicht allzu langer Zeit für Alarmismus.

Durch die Anzahl Stunden alleine, welche die Kinder- und Jugendlichen am Handy verbringen, kann jedoch keine Aussage über potenzielles Suchtverhalten gemacht werden. Gemäss Daniel Süss, Medienpsychologe an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ist das Online Verhalten der meisten Jugendlichen in der Schweiz zwischen 12 und 19 unproblematisch.

Damit der Nachwuchs dennoch nicht übermässig viel Zeit am Smartphone verbringt, kann es sinnvoll sein, gewisse Grundregeln aufzustellen und Kindern und Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang zu vermitteln. Einige mögliche Regeln finden Sie hier:

Vorbildfunktion der Eltern:

Der Nachwuchs schaut sich viel bei den Eltern ab. Wenn diese ständig am Smartphone sind, werden es die Kinder ihnen schneller gleichtun. Um den eigenen Smartphone Konsum zu untersuchen gibt es verschiedene Wege, wie beispielsweise Apps, welche die Nutzungsdauer anzeigen (bsp. Menthal)

Prepaid – Abos:

Haben die Kinder unbegrenzten Zugang zu Internet, ist die Versuchung gross auch unterwegs ständig auf ihr Smartphone zu schauen. Für die Grundausstattung tut es auch ein Prepaid-Abo.

Medienpause:

Führen Sie Tage oder Stunden ein, an welchen der Medienkonsum für die ganze Familie verboten ist. Sinnvoll ist es beispielsweise während dem Essen oder einige Stunden vor dem Schlafen auf das Handy zu verzichten.

Sicherheit:

Setzen Sie sich mit Ihrem Kind hin und erproben Sie die Funktionen des Gerätes gemeinsam. Aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen, schalten Sie gemeinsam die Ortungsdienste aus und einigen Sie sich darauf das Passwort regelmässig zu ändern. Weitere Möglichkeiten und Ideen für Nutzungsregeln finden Sie beispielsweise unter mediennutzungsvertrag.de.

Kindgerechte Apps:

Stellen Sie für die erste Zeit sicher, dass Ihre Sprösslinge Sie nach Erlaubnis fragen, bevor sie eine App herunterladen. Schauen Sie sich die App gemeinsam an und beurteilen sie, ob sie altersgerecht ist. Geben Sie Ihrem Kind niemals freien Zugang zu Ihrer Kreditkarte, schauen Sie – falls die Karte gebraucht wurde- , dass Ihre Daten stets wieder vom Gerät gelöscht werden.

Smartphones sind nicht mehr wegzudenken, es gilt den richtigen Umgang zu finden. Zuneigung und Verständnis bringt sicherlich mehr als strikte Verbote, doch die perfekte Lösung gibt es nicht.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Kinder einen sicheren Umgang mit dem Smartphone haben? Teilen Sie ihre Tipps und Regeln in den Kommentaren!