Kinder zu bekommen, wird immer wieder als Stress-Faktor und finanzielles Risiko beschrieben. Eine neue Studie zeigt: Ein guter Kontakt zu den eigenen Kindern ist einer der größten Glücks-Faktoren, gerade auch für Väter. 

Mehr Stress, weniger Schlaf und von heute auf morgen die komplette Verantwortung für andere Menschen: Kinder stellen eine Zäsur im Leben dar und können einen mächtig aus der Komfort-Zone bringen.

Teuer sind sie noch dazu: 120.000 Euro kostet ein Kind im Durchschnitt bis es endlich auf eigenen Beinen steht. Noch dazu berechneten Ökonomen, was es zusätzlich kostet, den erhöhten Stress, den berufstätige Eltern empfinden, durch mehr Betreuung, Haushaltshilfe und sonstige Unterstützung zu kompensieren. Herausgekommen ist ein durchschnittliches Jahresgehalt von rund 50.000 Euro. Kein Wunder also, dass es für viele kaum Anreize zu geben scheint, Nachwuchs zu bekommen.

Glücksfaktor Kind

Eine Studie fand nun allerdings heraus: Kinder machen vor allem glücklich! Insbesondere Väter gaben an, seit der Geburt ihres ersten Kindes glücklicher und zufriedener zu sein. Mehr als 1000 Mütter und Väter waren für die Umfrage „Glückliche Väter, was Väter glücklich macht“ von Care.com und der Väter gGmbH befragt worden. Care.com ist ein Dienstleister für Betreuungsmöglichkeiten und -services; die Väter gGmbH ein Sozialunternehmen, das sich unter anderem für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei Vätern einsetzt.

81 Prozent der männlichen Befragten sagten darin aus, in ihrer Rolle als Elternteil ein besonderes Glück zu empfinden.

Dieses würde vor allem durch eine gute und intensive Bindung zu den Kindern (65%) sowie das Wohlergehen der Kinder (60%) ausgelöst. Ein harmonisches Zuhause und eine gleichberchtigte Partnerschaft seien ebenfalls wichtige Faktoren, aber eben nicht ganz so wichtig wie die Beziehung zu den Kindern und der direkte Kontakt mit ihnen.

Zeit mit Kindern ist ein Must-Have

Die besondere Herausforderung, die die Befragten für ihr Glücksempfinden wahrnehmen, ist der Spagat zwischen Familie und Beruf. Unlängst hatte das Statistische Bundesamt errechnet, dass Eltern im Schnitt bis zu 9 Stunden mehr arbeiten als Berufstätige ohne Kinder – und das nicht nur durch erhöhte Anforderungen im Privatleben, sondern auch, weil sie versuchen, ihre vermeintlich reduzierte Bereitschaft ihrem Arbeitgeber gegenüber zu kompensieren.

Die Studie der Väter gGmbH zeigt nun: Vor allem solche Väter, die besonders lange Arbeitszeiten haben, erachteten das Gelingen einer guten Beziehung zu ihren Kindern als absoluten Zufriedenheitsfaktor.

Der Wermutstropfen bleibt für Väter das mangelnde Verständnis der Arbeitgeber für Familienzeit. So müssen Männer, die mehr als zwei Monate Elternzeit nehmen, immer noch „mit beruflichen Einschränkungen“ rechnen. Davon berichten 52 Prozent der Väter, die mindestens sechs Monate in Elternzeit waren. Trotzdem will mehr als ein Drittel vom Elterngeld Plus Gebrauch machen und die eigene Arbeitszeit reduzieren.

Väter wollen nicht mehr nur auch an der Kindererziehung beteiligt sein; Zeit mit dem Nachwuchs, die Muße, eine eigene Beziehung mit Tochter oder Sohn aufzubauen, erachten die deutschen Väter von heute offensichtlich als Must-Have für ein zufriedenstellendes Leben. Es gab schon schlechtere Nachrichten.

Quelle: GoodImpactCare.comVäter gGmbH