Wer bist du?

Wer bin ich? Hmmm, vielleicht jemand, der sich schon immer schlecht entscheiden konnte?! Ich brauchte zum Beispiel drei Anläufe, um einen Studiengang zumindest fast abzuschließen: Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt „Psychische Krankheiten“. Und was fängt man dann mit diesem Wissen an? Genau, man geht folgerichtig in die Werbung! 15 Jahre lang habe ich in großen und kleinen, aber immer sehr kreativen Agenturen als Texterin/Konzeptionerin und schließlich als Creative Director gearbeitet.

Auch bei der Anzahl der Kinder, war ich mir unsicher. Eines oder zwei? Nun, geworden sind es drei. Mein Sohn Henri ist mittlerweile 11, meine Zwillingstöchter Ella und Holly sind gute 3. Gemeinsam mit meinem Mann Frank versuche ich, diesen chaotischen, lustigen Haufen irgendwie unter Kontrolle zu bringen – was uns allerdings nicht wirklich immer gelingt.
Alle zusammen wohnen wir mittlerweile Hannover – eine Stadt, in der ich hoffentlich noch lange bleiben werde. Umgezogen bin ich oft genug – eigentlich sogar für zwei Leben.

Pro Tag arbeite ich ca. 6 Stunden, wenn die Kinder im Kindergarten und in der Schule sind – meine heilige Zeit, in der ich die Wollmäuse am Leben und die Waschmaschine überquellen lasse. Wenn man zuhause arbeitet, muss man so tun, als ginge einen dieses ganze Chaos nichts an. Mittlerweile gelingt mir das ganz gut.

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Nach 15 Jahren Werbung schreibe und illustriere ich jetzt fast ausschließlich Kinderbücher – wieder so ein Bereich, in dem ich mich nicht entscheiden konnte. Also mache ich eben beides – und das ist mein großes Glück. Es ist toll, ein Buch sowohl textlich als auch illustrativ entwickeln zu dürfen.

Angefangen hat alles mit ANTON, dem Alter Ego meines Sohnes. Ein paar Jahre waren er und ich allein und weil der Wahnsinn, der sich Alltag einer Alleinerziehenden nennt, irgendwie bewältigt werden musste, habe ich begonnen, eine Geschichte zu schreiben. Dass Antons Mutter blond und knapp 1,70m groß ist, ist also nicht wirklich Zufall …

Die grobe Geschichte „Anton hat Zeit“ lag ein paar Jahre in meiner Schublade – bis ich mir 2013 endlich ein Herz fasste und die Geschichte einer Agentin gab. Gabi Strobel, die mich nach wie vor betreut, ist damit zur Frankfurter Buchmesse marschiert und der Verlag Friedrich Oetinger hat ihn (und mich) gleich unter seine Fittiche genommen.

Im Januar 2015 erschien dann mein erstes Kinderbuch „Anton hat Zeit – Aber keine Ahnung warum!“. Anton, ein Junge von 6 Jahren, versteht einfach nicht, warum Kinder IMMER Zeit haben und Erwachsene NIE. Und wenn einer mit viel Zeit (Anton) und eine mit wenig Zeit (Mama) zusammenwohnen, ist das Chaos natürlich vorprogrammiert. Bei seiner Suche nach der Lösung des Zeiträtsels wird er begleitet von einem busfahrendem Chamäleon, einem Über-dem-Gürtel-Tier und seinem fast blindem Opa. Außerdem fällt ein Mammut in Ohnmacht und ein Eichhörnchen will auch noch beerdigt werden. Auf über 100 Seiten mit sehr vielen farbigen Illustrationen ausgestattet ist „Anton hat Zeit“ ein Buch zum Vor- und erstem Selberlesen.

Der zweite Band „Nur Mut, Anton! Alles halb so schlimm…“ erschien jetzt gerade erst im Juli 2015 und erzählt von Antons Ängsten rund um seine erste Klassenfahrt – klar, dass er von einem kleinen Angsthasen begleitet wird, den es abzuschütteln gilt. Ob es auf der Nachtwanderung gelingt, die allerdings ganz anders verläuft als ursprünglich geplant?

Neben diesen beiden Büchern erschien (ebenfalls im Juli 2015) mein erstes Papp-Bilderbuch „Hör‘ doch mal! Welche Töne macht dein Körper?“ – das erste Soundbuch, das hicksen, schmatzen, niesen und pupsen kann und manchmal sogar Herzklopfen hat.

In den kommenden Jahren erscheinen weitere Bücher voller bunter Bilder und verrückter Geschichten.

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In der Werbung muss man ja immer sehr auf Textlängen achten – sonst bekommt man Ärger mit dem Grafiker oder dem Kunden. Oder beiden. Klar, dass fast jeder Texter da den Traum hegt, mal ein Buch zu schreiben, in das einem keiner reinquatscht (Was natürlich Unsinn ist – auch bei Büchern gilt es viele Regeln zu beachten – aber das weiß man halt erst, wenn man das erste dann geschrieben hat).

Das Thema Zeit war ein Punkt, der mich besonders beschäftigt hat, als ich mit meinem Sohn allein war. Warum hat dieses Kind eigentlich IMMER Zeit und Ruhe und warum habe ich die NIE? Wieso bin ich immer im Stress und mein Kind nur, wenn ich es antreibe? So kamen Stück für Stück immer mehr lustige Episoden zusammen, die ich dann in „Anton hat Zeit“ zusammengefasst habe. Wie gut, dass Anton auch eine Lösung des Zeiträtsels findet. Sonst wäre ich wahrscheinlich mittlerweile komplett verrückt geworden.

Was sind deine Ziele?

Ich möchte weiterhin viele lustige Kinderbücher schreiben, in denen sowohl Kinder als auch Erwachsenen genug Stellen finden, über die sie sich amüsieren können. Schließlich müssen die Eltern die Bücher ja auch gefühlte 74 mal pro Woche vorlesen – da finde ich es nur gerecht, wenn sie auch was zum Selberlachen kriegen. Ich möchte den Lesern einfach eine gute Zeit bescheren – und wenn zwischen den Zeilen der eine oder andere Aspekt transportiert wird, über den man zuhause mal diskutieren oder nachdenken kann, dann erfreut mich das doppelt.

Wichtig ist mir der Spaß an der Sache. Mit Humor zu arbeiten bedeutet allerdings nicht, dass man keine Botschaft hätte oder nicht auch ein ernstes Thema beleuchten könnte. Aber Humor ist unabdingbar für mich. Ich finde, wir alle lachen viel zu wenig.

Außerdem würde ich in Zukunft gerne noch mehr Lesungen in Schulen, Büchereien und auf Literaturfestivals halten – das direkte Feedback der Kinder und Eltern ist wirklich toll. Ich empfinde es als großes Kompliment, wenn mir Mütter sagen „Woher wissen Sie, wie chaotisch es morgens bei uns ist?“.

Wie könnte dir die MamasWorld Community helfen?

Ich freue mich darüber, wenn Menschen meine Bücher lesen und meine Figuren ins Herz schließen, sich über ihre Streiche und Erlebnisse amüsieren – und wenn in der Mamasworld Community die eine oder andere Mama (oder der eine oder andere Papa?) Lust hat, meine Bücher kennenzulernen, dann wäre das wirklich großartig. Hier direkt zum Shop

Wen sollen wir als nächstes in dieser Rubrik bringen?

Irina Probost , Geschäftsführerin der Filmproduktionsfirma Papa Löwe in München.

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